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Informatik

Informatik

Informatik in der Unterstufe

Informatik ist ein fester Bestandteil des Unterrichts in den Jahrgangsstufen 5 und 6, um die Schüler:innen direkt zu Beginn ihrer gymnasialen Laufbahn mit zentralen Konzepten der informatischen Bildung (und nebenbei auch der informationstechnischen Grundbildung wie dem Umgang mit Office-Programmen) vertraut zu machen. Der Unterricht setzt dabei an kindgerechten sowie kreativen Anwendungssituationen und Lernumgebungen an, wie sie etwa für den Calliope Mini bestehen.

Zur Vertiefung:
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Informatik in der Unterstufe

Die Entwicklung der für das Fach Informatik angestrebten informatischen Grundbildung erfolgt durch die Vermittlung grundlegender fachlicher Prozesse, die den untereinander vernetzten Kompetenzbereichen zugeordnet werden können.

Kompetenzbereiche

Argumentieren
Argumentieren umfasst das Erläutern, Begründen und Bewerten informatischer Sachverhalte und Vorgehensweisen in Bezug auf die Analyse, Modellierung und Implementation sowie den Einsatz von Informatiksystemen. Die sachgerechte Erläuterung und Begründung von Entwurfsentscheidungen, der Auswahl von Lösungsansätzen und der fachlichen Zusammenhänge sind notwendig, um das Für und Wider der gewählten informatischen Vorgehensweise rational nachvollziehen, reflektieren und diskutieren zu können. Die Lernenden werden befähigt, beim Umgang mit Informatiksystemen eine eigene Position zu vertreten und vorgegebene oder selbst konstruierte Modelle und Informatiksysteme nach ausgewiesenen Kriterien und Maßstäben zu bewerten.

Modellieren und Implementieren
In diesem Kompetenzbereich geht es um die Entwicklung und Implementierung von informatischen Modellen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ein Problem aus einem inner- oder außerinformatischen Kontext zu lösen und Sachverhalte und Abläufe unter informatischem Blickwinkel zu beschreiben. Mithilfe von altersgerechten Methoden der Abstraktion und Reduktion finden sie den informatischen Kern einer Problemstellung und entwickeln so ein Modell. Das Übertragen des Modells auf ein prozessorgesteuertes Gerät ist die Implementierung. Sie beinhaltet eine Umsetzung des Modells in eine Programmiersprache. Durch den Implementierungsprozess wird das Ergebnis einer Modellbildung erlebbar und überprüfbar. Auf dieser Basis werden sowohl das Modell als auch die nach der Implementierung erreichten Ergebnisse von den Lernenden selbstkritisch hinterfragt.

Darstellen und Interpretieren
Die Darstellung von Ergebnissen auf unterschiedlichen Erarbeitungsstufen begleitet den Prozess des Modellierens und Implementierens. Die Informatik hat dazu ein reichhaltiges Repertoire an Darstellungsformen entwickelt. Die Lernenden setzen sich mit unterschiedlichen Darstellungsformen wie textuellen Darstellungen, Diagrammen, Grafiken oder Anschauungsmodellen auseinander. Sie erwerben die Fähigkeit, eigene Ergebnisse in geeigneten Darstellungsformen darzubieten und Darstellungen von anderen zu interpretieren. Geeignete Visualisierungen von Sachverhalten unterstützen 13 die Lernenden bei der Erläuterung und Interpretation der genannten Zusammenhänge im Rahmen des Modellierungsprozesses.

Kommunizieren und Kooperieren
Zum Kommunizieren im Sinne eines fachlichen Austausches gehören die sach- und adressatengerechte Darstellung und Dokumentation zur Weitergabe von Sachverhalten sowie die Nutzung geeigneter Werkzeuge, die die Kommunikation unterstützen. Arbeitsteilige und kooperative Vorgehensweisen sind wesentliche Bestandteile bei der Entwicklung komplexer Informatiksysteme. Die Kooperation erfolgt durch die Formulierung gemeinsamer Ziele, die strukturierte Zerlegung in Teilprobleme sowie deren Bearbeitung und Zusammenführung. Die Einhaltung von Absprachen und gegenseitiger Hilfe werden bei der Entwicklung von Informatiksystemen frühzeitig geübt. Angebunden an unterrichtliche Anlässe bauen Schülerinnen und Schüler nach und nach fachsprachliche Kompetenz auf.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind immer an fachliche Inhalte gebunden. Die informatische Grundbildung soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder bis zum Ende der Klassen 6 entwickelt werden.

Information und Daten
Die Informatik unterscheidet zwischen Daten und Information. Mithilfe von Codierungsvorschriften werden Informationen durch Daten digital repräsentiert, in Informatiksystemen gespeichert und verarbeitet. Notwendig ist es, zwischen Daten und deren Interpretation zu differenzieren. Dabei ist die Interpretation von Daten und die damit verbundene Information immer kontextabhängig. Verschlüsselungsverfahren sind eine wichtige Grundlage für eine sichere Kommunikation und einen sicheren Datenaustausch.

Algorithmen
Ein Algorithmus ist eine genaue Beschreibung von Handlungsschritten zur Lösung eines Problems und ist als Handlungsanweisung allgegenwärtig. Strukturen und Prinzipien der Algorithmisierung sind fundamentale Ideen der Informatik. Algorithmen stellen eine logische Abfolge von Anweisungen dar, die von Menschen oder durch Informatiksysteme gesteuerte Maschinen ausgeführt werden können. Sie werden gelesen, interpretiert, dargestellt, entworfen und mit algorithmischen Grundstrukturen wie Sequenzen, Verzweigungen und Schleifen realisiert. Die Entwicklung von Algorithmen ermöglicht es, Informatiksysteme nicht nur als reine Anwender zu nutzen, sondern 14 diese auch zu gestalten. Die Implementierung von Algorithmen in einer Programmiersprache erfolgt mithilfe einer geeigneten Programmierumgebung.

Automaten und künstliche Intelligenz
Automaten befolgen selbsttätig formalisierte Anweisungen in Form eines Programmes und treffen Entscheidungen, die aus einer Verknüpfung von Eingabe und Zustand resultieren. Im Alltag begegnet man neben beispielsweise Fahrkarten- und Getränkeautomaten in vielen Bereichen den Anwendungen von Automaten. Algorithmen der künstlichen Intelligenz werden bei Empfehlungsdiensten von Streamingangeboten, bei Assistenzsystemen im Bereich der Sprach- und Bilderkennung sowie bei Suchmaschinen eingesetzt. Das maschinelle Lernen als Teilgebiet der künstlichen Intelligenz beschreibt dabei die Fähigkeit selbstlernender Systeme, aus großen Datenmengen Muster und Gesetzmäßigkeiten abzuleiten. Dabei sind Entscheidungsbäume und künstliche neuronale Netze von besonderer Bedeutung. Das vorwiegend handlungsorientierte und damit altersgemäße Kennenlernen dieser Grundprinzipien des maschinellen Lernens bietet dabei auch Ansatzpunkte zur klassengemäßen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Folgen des Einsatzes der künstlichen Intelligenz.

Informatiksysteme
Eine spezifische Zusammenstellung von Hardware, Software und Netzwerkkomponenten zur Lösung eines Anwenderproblems wird als Informatiksystem bezeichnet. Insbesondere vernetzte Informatiksysteme prägen die Lebens- und Erfahrungswelt in einer globalisierten Welt in besonderem Maße. Die kompetente Nutzung eines Informatiksystems umfasst ein Verständnis des grundlegenden Aufbaus und der Funktionsweise seiner Bestandteile.

Informatik, Mensch und Gesellschaft
Informatiksysteme stehen in intensiver Wechselwirkung mit Individuum und Gesellschaft und haben somit eine besondere Bedeutung für die Lebens- und Arbeitswelt. Der Fortschritt im Bereich der digitalen Verarbeitung persönlicher Daten ist von großem Nutzen, birgt aber auch Gefahren. Die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins ermöglicht eine Orientierung in diesem Spannungsfeld. Dies umfasst das Erkennen von Entscheidungsspielräumen unter Berücksichtigung von Rechten und Interessen des Individuums, der gesellschaftlichen Verantwortung, möglichen Sicherheitsrisiken und den Anforderungen zur Datensicherheit (Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität).

(Auszug aus dem Kernlehrplan Informatik)

Schulinternes Curriculum

Umgesetzt werden die Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder in dem schulinternen Lehrplan, der überblicksartig in der nachstehenden Tabelle eingesehen werden kann:
schulinterner Lehrplan Informatik

Informatik in der Mittelstufe

Das Friedrich-Ebert-Gymnasium beteiligt sich ab dem Schuljahr 2023/2024 als Modellschule an dem Modellvorhaben „Informatik in den Jahrgangsstufen 7 und 8 des Gymnasiums“. Damit bietet sich den Schüler:innen auch in der Mittelstufe die Möglichkeit, sich mit Fragestellungen der Informatik zu beschäftigen. Im Rahmen dieses Modellvorhabens wird ab dem Schuljahr 2023/2024 in der Jahrgangsstufe 7 eine einstündige Informatik-AG angeboten, die ab dem Schuljahr 2024/2025 in der achten Jahrgangsstufe weitergeführt wird.

Inhalte der Informatik-AG

     Block I: Algorithmen

Python in der Programmierumgebung https://trinket.io/

Hintergründe:
elementare Syntax, Datentypen und -strukturen, Operatoren, Kontrollstrukturen, Funktionen


     Block II: Kommunikation in Rechnernetzen

Rechnernetze in der virtuellen Lernumgebung Filius (https://www.lernsoftware-filius.de/) und in der praktischen Umsetzung

Hintergründe:
Netzwerktopologien, Netzwerkprotokolle, Schichtenmodell, Adressierung


     Block III: Künstliche Intelligenz (KI)

KI-Assistenzen für spezielle Anwendungsbereiche wie Texte, Bilder, Sprache und Personen in virtuellen Klassenräumen des Portals https://plattform.fobizz.com/

Hintergründe:
starke und schwache KI, Turing-Test, wissens- und datenbasierte Ansätze, maschinelles Lernen (überwachtes, unüberwachtes, verstärkendes Lernen)


Informatische Inhalte finden sich zudem in dem Fach „Mission to Mars“ (M2M) des Wahlpflichtbereichs II, sodass die Informatik auch in der Jahrgangsstufe 10 eine Rolle spielt (s. die nebenstehende Abbildung zu den Inhalten des Faches M2M in der Jahrgangsstufe 10).

Informatik-Biber

Zudem beteiligt sich unsere Schule an dem Informatik-Bieber, Deutschlands größtem Schüler:innenwettbewerb im Bereich Informatik. Teilnehmen können am FEG Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6. Der Wettbewerb fördert das digitale Denken mit lebensnahen und alltagsbezogenen Problemstellungen. Dabei entdecken die Teilnehmenden Faszination und Relevanz informatischer Methoden. Beim Informatik-Biber setzen sich Schüler:innen mit altersgerechten informatischen Fragestellungen auseinander, spielerisch und wie selbstverständlich. Die Teilnehmenden erleben, wie spannend und vielseitig das digitale Denken der Informatik ist.

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