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Jahrgangsstufe 10 besucht das Musical „Hairspray“

Jahrgangsstufe 10 besucht das Musical „Hairspray“

Am Mittwoch, 12.02.2025, besuchte die gesamte Jahrgangsstufe 10 des FEG das Musical „Hairspray“ im Theater Bonn.

Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1988 und thematisiert Rassismus, körperbezogene Diskriminierung und verschiedenste Vorurteile.

Es ist schon häufig adaptiert und auf vielen Bühnen in aller Welt aufgeführt worden, unter anderem auch am Broadway.

Um ehrlich zu sein, wusste ich nichts davon, als ich das Theater betrat. Freunde meiner Eltern hatten das Stück bereits gesehen und fanden es sehr gut, ich wusste aber sowohl über seinen Inhalt als auch über seinen Hintergrund im Grunde genommen nichts. Tatsächlich war ich zwar einerseits gespannt und neugierig, wie es werden würde, aber andererseits eigentlich in erster Linie genervt, dass ich wegen irgendeiner Schulveranstaltung nicht zum Fußballtraining gehen konnte.

Ich kann im Nachhinein aufrichtig sagen, dass ich während der ganzen Aufführung kein einziges Mal mehr an das verpasste Training gedacht habe. Stattdessen war ich von Anfang bis Ende gefesselt, war fasziniert von den Geschehnissen auf der Bühne und bin tief in die Geschichte eingetaucht.

Angefangen bei dem mit viel Liebe zum Detail gestalteten und gleichzeitig auch technisch beeindruckenden Bühnenbild, das neben einem sehr realistisch eingerichteten Kiosk auf der einen und einer hübschen, kleinen Bar auf der anderen Seite, aus zwei großen dreieckigen, rotierbaren Gebilden bestand, die auf jeder Seite einen anderen Raum hatten und so das Herzstück der Kulisse bildeten, über die beeindruckenden schauspielerischen, tänzerischen und stimmlichen Leistungen der Darsteller und Darstellerinnen, bis hin zu der auf eindrucksvolle Art und Weise vermittelten hochpolitischen Thematik.

„Hairspray“, welches in den frühen 1960er Jahren in einem kleinen Ort in den USA spielt, handelt von einem übergewichtigen jugendlichen Mädchen, das unbedingt in einer lokalen TV-Show tanzen möchte. Anfangs wird sie aufgrund ihrer Körperstatur von allen anderen, einschließlich der Produzentin, verhöhnt und abgelehnt. Dann aber erkennen der Leadtänzer der Gruppe und der Moderator der Show ihr Talent und sie bekommt die Chance, in der Sendung aufzutreten. Durch die besondere Aufmerksamkeit der beiden und durch ihre außergewöhnliche Begabung gelangt sie schnell zu einem gewissen Ruhm. Diesen nutzt sie prompt, um öffentlich auf die massive Benachteiligung der dunkelhäutigen Bevölkerung in diesem Ort und in ganz Amerika in der Tanzbranche, aber auch generell im Alltag aufmerksam zu machen.

Bei ihrem Einsatz für Gleichberechtigung trifft sie von verschiedenen Seiten auf Widerstand, unter anderem in der eigenen Tanzgruppe. Trotz aller Hindernisse lässt sie sich jedoch nicht entmutigen und kämpft weiter, wobei sie letztendlich mit einer Gruppe schwarzer und weißer Tänzer*innen gemeinsam den ersten Preis beim finalen Wettkampf der Show gewinnt, durch die sie anfangs berühmt wurde.

Ich persönlich fand diese Geschichte sehr inspirierend. Eine Teenagerin, wie wir alle, die wir das Stück geschaut haben, die gegen alle Erwartungen ihren Traum erfüllt und gleichzeitig noch für eine gesellschaftlich extrem vernachlässigte Gruppe Menschen einsteht, wohl wissend, dass dies ihrem persönlichen Erfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit entgegenstehen wird.

Spannend finde ich auch, dass der Film, der die Grundlagen für diese Geschichte gelegt hat, bereits 1988 erschienen ist, in einer Zeit, in der in den USA zwar bereits völlig andere Bedingungen in Bezug auf Rassismus und Segregation herrschten als noch in den 60ern, in denen die Geschichte spielt, in der ein derartig offener und toleranter Blick auf diese Themen aber immer noch höchst ungewöhnlich war.

Die Inszenierung des Musicals hat mich sehr beeindruckt, das einzige kleine Manko für mich war die deutsche Übersetzung der im Original englischen Texte, die in meinen Augen an einigen Stellen etwas gekünstelt klang.

Davon abgesehen hat mir das Stück sehr gut gefallen und ich bin froh, da gewesen zu sein. Das eine Training zu verpassen, hat sich definitiv gelohnt

(L.G., 10d)




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