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Mathematik

Mathematik

Mathematik am FEG
Mathematische Exzellenzförderung
Mathematik-Wettbewerbe
Mathe-Wochenenden

Mathematik am FEG

Das FEG ist vielleicht nicht die offensichtlichste Wahl für mathematisch begabte Schüler:innen, es ist aber in jedem Fall eine sehr gute Wahl.

Wie viele Schüler:innen an unserer Schule (sehr) gut Fähigkeiten im Bereich Mathematik mitbringen, zeigt sich schon daran, dass es in jeder Jahrgangsstufe der Qualifikationsphase immer mindestens zwei Mathematik-Leistungskurse gibt. Dies ermöglicht auch eine Vielzahl an Leistungskurskombinationen. Mathematik ist auch Bestandteil des IBs und wird als bilinguales Modul Maths in English (MinE!) in einigen Klassen angeboten.

Wir fördern und fordern Schüler:innen ab Klasse 5 systematisch. So nehmen alle Schüler:innen der Klasse 5 verpflichtend an der Schulrunde der Mathematik-Olympiade teil. Auch nehmen alle Klassen 5 bis 8 geschlossen am Känguru-Wettbewerb teil. Dadurch erkennen wir mathematische Begabungen, die sich vielleicht nicht im Unterrichtsalltag deutlich zeigen, frühzeitig und können Begabungen gezielt fördern.

Das FEG bietet die Möglichkeit an einer Vielzahl von Wettbewerben teilzunehmen. Die genauere Beschreibung der einzelnen Wettbewerbe findet sich hier.


Mathematische Exzellenzförderung (MaEx)

Schüler:innen, die sehr gute Leistungen im Unterricht oder auch bei den Wettbewerben erzielen, werden gezielt zur Mathematischen Exzellenzförderung (MaEx) eingeladen. Die MaEx ist ein einzigartiges Förderprogramm aus mehreren Gründen:

Die MaEx findet während der Unterrichtszeit am Vormittag statt. Der Termin wechselt wöchentlich und die Teilnehmer:innen verlassen den regulären Unterricht, um an der MaEx teilzunehmen. Dieses Drehtürmodell gibt Schüler:innen viel mehr Eigenverantwortung für das eigene Lernen. Sie müssen entscheiden, ob sie zur MaEx gehen und den regulären Unterrichtsstoff allein nachholen oder im regulären Unterricht bleiben möchten. Durch den wöchentlich wechselnden Termin verpassen die Schüler:innen aber nicht immer den gleichen Unterricht. So wird eine Förderung ohne zusätzliche Termine am Nachmittag möglich.

Der Unterricht der MaEx wird von älteren Schüler:innen übernommen, die bereits viel Erfahrung bei Wettbewerben sammeln duften und meist auch früher selbst Teilnehmer:innen der MaEX waren. Sie sind daher echte Experten in Sachen Wettbewerbsmathematik. Diese Schüler:innen arbeiten gerne mit anderen zusammen, sind hilfsbereit und engagiert. Neben MaEx-Unterricht für die Jüngeren, trifft die Gruppe sich auch zur MaEx, um allein an Aufgaben zu arbeiten. Die Gruppe könnte theoretisch jederzeit Unterstützung durch erfahrene Lehrerinnen erhalten. Tatsächlich haben sie dieses Unterstützungsangebot in den letzten Jahren nie nutzen müssen.

Die MaEX setzt auf ein hohes Maß an Eigenverantwortung und gibt allen Beteiligten viele Freiräume. Daher wird im Vorfeld genau geschaut, wer sich für die MaEx eignet. Das Vertrauen, das wir in unsere Schüler:innen stecken, hat sich bis jetzt immer ausgezahlt.

Die Teilnehmer:innen der MaEX nehmen regelmäßig an einer Vielzahl an Wettbewerben teil und sind dort erfolgreich. Ihr Wissen und die erlernte Eigenverantwortung ermöglichen es ihnen aber auch an externen Förderprogrammen teilzunehmen:

Es gibt z .B. Mathe-Wochenenden, die von MathePro organisiert und maßgeblich von den Lehrer:innen des FEGs getragenen werden. Da bei jedem Mathe-Wochenende immer eine große Anzahl an Schüler:innen des FEG als Teilnehmer:innen und Mentor:innen anwesend sind, kann man die Mathe-Wochenenden schon fast als eine verlängerte MaEX sehen. (https://mathepro.de/html/mathe-wochenenden.html) 

Es gibt zudem Angebote von JuMa (https://www.mathe-wettbewerbe.de/jugend-trainiert-mathematik) und auch die Akademien (https://mathe-nrw.de/akademien/). Zudem ist es möglich, in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn am FFF-Projekt (https://www.fff.uni-bonn.de/) teilzunehmen. Alle diese Angebote werden von unseren Schüler:innen erfolgreich genutzt.


Mathematik-Wettbewerbe 

Die Teilnahme an Mathematik-Wettbewerben ist für mathematisch begabte Schüler:innen eine hervorragende Motivation, sich intensiv mit mathematischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund beteiligt sich das FEG an vielen verschiedenen Wettbewerben. (Der Glaskasten im ersten Stockwerk des Treppenhauses bietet immer eine aktuelle Übersicht über alle naturwissenschaftlichen Wettbewerbe).

Das Schuljahr beginnt immer mit der Schulrunde der Mathematik-Olympiade (M-OLY). Die vier Aufgaben der Schulrunde dürfen zu Hause bearbeitet werden. Dazu sind ca. 3 Wochen Zeit. Klasse 5 nimmt geschlossen teil; so können wir direkt die Talente unter unseren Neuankömmlingen entdecken. Ab Klasse 6 dürfen alle Schüler:innen teilnehmen.

Von den knapp 200 Schüler:innen des FEGs, die jedes Jahr an der Schulrunde teilnehmen, dürfen ca. 30 Schüler:innen an der Regionalrunde aller Bonner Schulen im November teilnehmen. Diese findet als externe Klausur statt. Selbstverständlich bekommen die Teilnehmer:innen vorher die Möglichkeit, sich auf die M-OLY vorzubereiten. Wir nutzen dazu die MaEX und für Klasse 7 und 8 gibt es sogar ein Mathe-Wochenende. So erzielen die Teilnehmer:innen des FEGs bei der Regionalrunde regelmäßig viele Preise.

Von den ca. 300 Teilnehmer:innen der Regionalrunde können sich maximal 20 Teilnehmer:innen für die Landesrunde im Februar qualifizieren. Diese Teilnehmer:innen kommen dabei von allen Bonner Schulen und werden auf dem Preisträger Mathe-Wochenende gezielt vorbereitet. Wir sind sehr stolz, dass in den vergangenen Jahren keine Bonner Schule mehr Teilnehmer:innen für die Landesrunde stellen konnte als das FEG. Dies zeigt auch noch einmal deutlich, wie gut die Förderung an unserer Schule funktioniert.

Nach der Landesrunde gibt es noch eine Bundesrunde für Schüler:innen ab Klasse 8, für diese werden aber an ganz NRW nur 14 Startplätze vergeben. Diese sind entsprechend schwer zu erreichen.

Die Betreuung der M-OLY übernehmen maßgeblich Frau Ernst-Brandt, Frau Baier und Frau Blomer. Allerdings wäre die Durchführung der M-OLY ohne die breite Unterstützung durch alle Mathematiklehrer:innen nicht möglich. Nur so ist es möglich, dass die Aufgaben der Schulrunde rechtzeitig verteilt, eingesammelt und korrigiert werden. Bei der Korrektur der Aufgaben werden wir zudem immer von den Mathe-Leistungskursen unterstützt. Bei der zentralen Korrektur der Regionalrunde hilft auch immer eine große Gruppe an Lehrer:innen und älteren Schüler:innen des FEGs. Vielen Dank an alle, die dafür ihren freien Samstag opfern!

Im September findet das Bonner Mathematikturnier statt. Seit 2011 nimmt das FEG am Gruppenwettbewerb für die Oberstufe teil und hat im Jahr 2020 sogar den ersten Preis gewonnen. Beim Bonner Mathematikturnier messen sich über 70 Teams aus ganz Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in zwei Disziplinen: in der sogenannten “Staffel“ und dem Nachmittagswettbewerb “Sum of Us“. 

Bei der „Staffel“ handelt es sich um den Vormittagswettbewerb des Mathematikturniers, bei dem sich jedes Team durch einen Satz von 20 Knobelaufgaben arbeitet. Auf einer Übersichtstafel kann jedes Team seinen aktuellen Platz sehen. Die „Sum of Us“ ist der Nachmittagswettbewerb des Turniers. Hier geht es darum, im Team Aufgaben zu den unterschiedlichsten Themen, die mit Hilfe eines zur Verfügung gestellten Materials vorbereitet wurden, strategisch zu lösen.Vor allem der Nachmittagswettbewerb muss dabei intensiv vorbereitet werden. Hier unterstützt Frau Brune die Teilnehmer:innen des FEGs.

Jedes Jahr finden im November die beiden internationalen Wettbewerbe Alympiade und B-Tag am FEG statt. Bei beiden Wettbewerben bearbeiten Schüler:innen der Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2 Aufgaben des Utrechter Freudenthal-Institut. Bei der Alympiade geht es immer um Alltagssituationen, die mit Hilfe mathematischer Untersuchungen gelöst bzw. optimiert werden sollen. Bei den Aufgaben des Wiskunde B-Tags werden Beobachtungen aus dem Alltag Grundlage, um in mathematische Erkundungen einzutauchen. 

In Teams aus drei bis vier Schüler:innen werden Aufgaben in der Zeit von 8.00 – 15.00 Uhr bearbeitet, deren Lösungen in einer zusammenhängenden Arbeit dokumentiert und abgegeben werden. Diese führen evt. sogar zum Landesfinale oder sogar zum Internationalen Finale. Im Schuljahr 2022/23 gewann das Team des FEGs bei der Alympiade einen ersten Platz und erhielt somit auch die Einladung zum Landesfinale.

Der Bundeswettbewerb Mathematik startet im Dezember und ist der Wettbewerb, der am wenigsten von Lehrer:innen unterstützt wird. Interessierte Schüler:innen besorgen sich die Aufgaben und bearbeiten diese dann allein oder im Team. Mitunter sind wir dann sogar selbst überrascht, wer welchen Preis gewinnt – Jakob Witthaut

Das neue Jahr beginnt stets mit dem Bolyai-Wettbewerb. Bei diesem Wettbewerb gibt insgesamt 13 Multiple-Choice-Aufgaben und eine Aufgabe mit individuellem Lösungsweg. Die ersten 13 Aufgaben sind dabei ähnlich zu denen des Känguru-Wettbewerbs. Allerdings ist der große Reiz des Bolyai-Wettbewerbs, dass es ein Teamwettbewerb ist. Allein kann man die Aufgaben in der vorgegeben Zeit nicht lösen und so macht die Zusammenarbeit im Team den Reiz des Wettbewerbs aus. Derzeit darf jede Klasse ein Team stellen. In einigen Klassen möchten aber mehr als ein Team antreten und solange der Platz im PZ reicht, dürfen auch noch weitere Teams antreten.

Alle Teams treffen sich dann an einem Dienstagmorgen bei uns im PZ und knobeln an den Aufgaben. Zunächst teilen sich die Teams die Aufgaben innerhalb ihres Teams auf. Lösungen werden innerhalb des Teams vorgestellt und diskutiert. Man hilft sich innerhalb des Teams aus, wenn Aufgaben schwieriger als erwartet sind. Auch wenn es mitunter stressig wird, so überwiegt der Spaß bei diesem Wettbewerb ganz eindeutig. Wir nehmen am Bolyai-Wettbewerb hauptsächlich teil, weil der Funfaktor hoch ist und nicht, um einen Preis zu gewinnen. Um im (inter)nationalen Vergleich einen Preis zu erzielen, wäre ein zeitintensives aufgabenspezifisches Training nötig. Daher freuen wir uns umso mehr, wenn wir einen 3. Preis gewinnen. Das hat 2020 das Team „Olaf“ der 6b geschafft.

Der Bolyai-Wettbewerb wird seit dem Schuljahr 2022/23 von Herrn Eversheim betreut. Wir freuen uns sehr, dass ein junger Kollege diese Aufgabe übernommen hat.

Im Gegensatz zur Mathematik-Olympiade, bei der es vor allem auf die überzeugende Darstellung der Lösung ankommt, geht es beim Känguru-Wettbewerb einzig und allein um die richtige Lösung. Es ist ein Multiple-Choice-Wettbewerb, bei dem von fünf vorgegeben Antworten genau eine richtig ist. Diese gilt es zu finden. Anliegen dieses Wettbewerbs ist, dass sich die Teilnehmer:innen 75 Minuten lang mit Mathematikaufgaben beschäftigen und darüber anschließend noch etwas ins Gespräch kommen. Der Wettbewerb findet europaweit am dritten Donnerstag im März statt und hatte im letzten Jahr in Europa fast 3,5 Millionen Teilnehmer:innen in den Klassen 3 bis 13. Das FEG beteiligt sich seit 2001 an diesem Wettbewerb. Für Klasse 5 – 8 ist die Teilnahme am Wettbewerb verpflichtend. Mitunter ist bei einzelnen Schüler:innen die Begeisterung für den Känguru-Wettbewerb nicht unbedingt hoch, aber spätestens, wenn die Preise verteilt werden, freuen sich alle über den Känguru-Wettbewerb und so finden sich auch immer einige Schüler:innen aus den höheren Klassen, die freiwillig und mit viel Begeisterung am Känguru-Wettbewerb teilnehmen. Für die hohe Anzahl an Teilnehmer:innen hat das FEG schon mehrfach Anerkennungspräsente erhalten – so haben wir inzwischen z.B. viele Polydronkästen, die wir im Mathematikunterricht gerne nutzen.

Beim Känguru-Wettbewerb erhalten grundsätzlich alle Teilnehmer:innen einen Preis. Besonders gute Leistungen werden aber mit zusätzlichen Preisen ausgezeichnet. Das Foto zeigt, wie viele dieser Preise wir jedes Jahr verteilen. Es gibt zudem T-Shirts für den weitesten Sprung (= Anzahl der hintereinander richtig gelösten Aufgaben). Daniel Cook ist es übrigens gelungen, alle (!) Aufgaben richtig zu lösen.

Seit dem Schuljahr 2022/23 hat Herr Seuffert die Organisation des Känguru-Wettbewerbs übernommen. 


Mathe-Wochenenden


Zur Geschichte:

Es begann im Januar 2003 mit 37 Preisträger:innen der Bonner Regionalrunde der Mathematik-Olympiade aus den Klassen 5 bis 10. Hoch motiviert und voller Begeisterung fuhren wir am Freitagvormittag zum Aremberg, um uns in unserem Schullandheim bis Montagmorgen mit Mathematik zu befassen. Inzwischen haben wir mehr als 60 solcher Mathe-Wochenenden durchgeführt. Bei einer durchschnittlichen Belegung von 30 Schüler:innen haben wir also bisher fast 2.000 Teilnehmer:innen gehabt. Es gibt sie, die mathematikbegeisterten Schülerinnen und Schüler.

Die Mathe-Wochenenden sind inzwischen fest etabliert im Terminkalender unsere Schule: kurz nach Schuljahresbeginn gibt es das MaWo der Klasse 7 und 8; im Januar oder Februar das Preisträger- MaWo, wo die Teilnehmer:innen der Landesrunde der Mathematik-Olympiade fit gemacht werden, im Frühjahr oder Frühsommer gibt es zudem das 4er/5er Wochenende und seit einigen Jahren auch noch eine MaWo für die Oberstufe, welches von den Schüler:innen selbst organisiert wird.

Auch wenn die Mathe-Wochenenden von dem Verein MathePro (https://mathepro.de/) durchgeführt werden, so sind MaWos ohne Beteilung des FEGs undenkbar. Es hat bis jetzt kein einziges MaWo ohne Beteiligung des FEGs stattgefunden. Frau Ernst-Brandt war ab der ersten Stunde ein fester Bestandteil der Mathewochenende. Unsere ehemalige Kollegin Kathrin Schlosser hat viele Jahre das 7er/8er MaWo betreut; wir haben schon unsere Referendar:innen mit aufs MaWo geschleppt, Frau Brune und Frau Josten haben beide schon das Oberstufen-MaWo begleitet und Frau Baier hat sich auf das 4er/5er MaWo spezialisiert, wobei sie aber auch gerne die anderen MaWos begleitet. Es sind also bei jedem MaWo immer Lehrer:innnen des FEGs beteiligt. Schüler:innen sind selbstverständlich auch immer mit von der Partie. Oftmals stellt das FEG nicht nur die Teilnehmer:innen sondern auch einen großen Teil der Mentor:innen, die dann ähnlich wie bei der MaEx ein Teil des Unterrichts übernehmen. Selbstverständlich stehen die MaWos allen Schüler:innen der Bonner Schulen offen, wenn sie die jeweiligen Kriterien erfüllen. Tatsächlich sind die MaWos aber an keiner Schule in Bonn so sehr ein Teil des Schulidentität wie am FEG.



Warum fährt man auf das Mathewochenende?

Lehrerinnen: Ganz objektiv gesehen muss man wohl ein wenig verrückt sein, wenn man sein ruhiges und erholsames Wochenende gegen ein Mathewochenende eintauscht. Schließlich weiß man vorher, dass man sich auf eine große Gruppe von Kindern/Jugendlichen einlässt, die man zumindest teilweise nicht kennt und die sich auch nicht immer untereinander kennen. Man weiß, dass man wenig Zeit zum Verschnaufen, geschweige denn Schlaf bekommen wird – das Wochenende startet mit dem Treffen auf dem Schulhof Freitagmorgen und endet erst, wenn am Montag alle wieder abgeholt wurden. Und dann ist erst mal ein Erholungsschlaf dringend nötig!

Und trotzdem machen wir es immer wieder. Wir haben uns gefragt warum?

Judith Baier: Ich fahre seit fast 20 Jahren mit auf die Mathewochenende und habe mich vor etlichen Jahren auf die 4er/5er Wochenenden „spezialisiert“. Ich unterrichte gerne und viel in der Jahrgangsstufe 5/6 und finde es wichtig, dass der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gut gelingt.

Ich finde schon die Abfahrt am FEG immer total spannend – dort treffen die „Neulinge“ aus Klasse 4 und 5 auf die „Wiederholungstäter:innen“, die schon einmal auf einem MaWo waren und die sich wiederum freuen, alte Bekannten wieder zu treffen. Ich freue mich immer darüber, die Mentor:innen von anderen Schulen wiederzusehen und mit den Mentor:innen des FEGs mehr Zeit zu haben. Die Mentor:innen sind auf dem MaWo eine unglaubliche Hilfe. Viele von ihnen haben selbst mal mit dem 4er/5er MaWo angefangen und sind als FEG-Schüler in die MaEx eingestiegen. Es ist faszinierend, die Entwicklung dieser ausgewöhnlichen Menschen begleiten zu dürfen und sie auch außerhalb des Unterrichts zu sehen.

Die Mathewochenenden bieten Matheverrückten eine Insel. Viele Erwachsene kokettieren damit, dass sie in der Schule nie gut in Mathe waren und prägen damit entscheidend die Haltung ihrer Kinder. Am FEG sind in den meisten Klassen inzwischen mehrere Schüler:innen, die außerordentlich gut in Mathe sind. Ich erlebe immer wieder, wie ganze Klassen sagen, dass Mathe toll ist.  Diese Klassen nutzen die Möglichkeiten, die wir ihnen bieten und nehmen gerne an den vielen Wettbewerben teil. Ich weiß aber auch, dass dies nicht an allen Schulen der Fall ist und so freue ich mich, wenn wir auf den Mathewochenenden den Schüler:innen eine Heimat bieten können, die im Alltag an ihrer Schule vielleicht nicht so viel Akzeptanz für das Fach Mathe und damit ihr Talent erleben.

Ich genieße auf dem MaWo, dass ich fast ausschließlich hochmotivierte Schüler:innen habe, mit denen ich in einem Tempo und mit einer Begeisterung an Themen arbeite, die im „normalen“ Unterricht undenkbar wären. Hier lassen sich Dinge erproben, Diskussionen führen und Gedankenspiele durchführen, die sonst nicht möglich wären. Oft wird dann noch beim Essen oder bis tief in die Nacht weiter diskutiert. Das ist einfach wunderbar zu beobachten.

Die Teilnehmer:innen profitieren sicherlich von meiner großen Unterrichtsroutine in Klasse 5/6. Andererseits profitiert auch mein Unterricht enorm von den Mathewochenenden. Ich gehe nach einem Mathewochenende mit noch mehr Begeisterung und Elan in die Schule; viele meiner Unterrichtsideen und -konzepte sind aus „Spielereien“ auf dem Aremberg entstanden. Ich bin daher der Schulleitung und dem Kollegium dankbar, dass sie mich zum MaWo fahren lassen.

Gabi Ernst-Brandt: Ich bin von Anfang an dabei. Ein ehemaliger Kollege der Freien Waldorfschule Bonn (inzwischen am Gymnasium für Hochbegabte des Landes Baden Württemberg) gab bei der Regionalrunde 2002 die Anregung, die Schüler:innen, die sich für den Landeswettbewerb qualifiziert hatten, doch auf einem Mathe-Wochenende für diesen Wettbewerb zu trainieren. Solche Trainingsmöglichkeiten kannte ich aus meiner eigenen Schulzeit. Mir hatten sie immer gefallen. Warum nicht jetzt als Lehrerin genau das an meine Schüler:innen weitergeben? Gesagt. Getan. Mit dem Schullandheim Aremberg fanden wir vielleicht nicht die besten Bedingungen, aber solche, die all unseren Wünschen entsprachen. Wir sind immer wieder gern dorthin gefahren, auch wenn wir in der Garderobe, in der Tischtennishalle oder in den Schlafräumen der Lehrer und Mentoren unterrichten müssen. Irgendwie geht das immer. Und irgendwie ist das inzwischen auch Tradition. Zu der tollen Stimmung auf so einem Mathe-Wochenende kann ich nur wiederholen, was Judith Baier schon geschrieben hat. Mathematik bis spät in die Nacht und immer noch mit Begeisterung – unglaublich, aber wahr. Eine Lehr- und Lernatmosphäre, die man sich auch für den Alltag wünscht. Ich habe oft gesagt, die Mathe-Wochenenden sind meine Tankstellen, obwohl sie auch sehr anstrengend sind. Ich kann nur jeder Kolleg:in und jeder Schüler:in eine solche Erfahrung – und da muss es gar nicht Mathematik sein – wünschen.

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