Die folgenden Berichte werfen Schlaglichter auf die Aktivitäten der Benin-AG im Dezember 2023:
Am Dienstag, 12.12.23, hatte die Benin-AG besonderen Besuch: Dr. Valens Mulindabigwi, Gründungsmitglied des Vereins Baobab Benin e. V., ist für ein Gespräch zu uns ans FEG gekommen.
Wir alle sind über die große Karte von Benin gebeugt, als er uns die Unterschiede zwischen dem Leben im südlichen Teil rund um Cotonou und die Hauptstadt Porto Novo und im nördlichen Teil des Landes erläutert, wo viele Familien in Dörfern leben, es aber auch größere Städte wie Parakou und Djougou gibt. Besonders gespannt sind wir auf seine Erzählungen über Djougou, da dort unsere Partnerschule, das Collège d’enseignement général 2, liegt und eben die Jugendlichen leben, mit denen wir seit über 2 Jahren dank der Kontaktvermittlung durch den Verein im Austausch stehen.
Mehrere Päckchen mit Büchern, Süßigkeiten, Spielen und Bonner Souvenirs, Briefe, Postkarten und E-Mails haben wir seither dorthin verschickt, wir haben mit den Schüler:innen des Collège geschrieben und uns auch bei einer Videokonferenz kennengelernt, und wir sind neugierig, mehr über die Lebensweise der Menschen dort zu erfahren. Valens Mulindabigwi hat selbst einige Zeit in Benin gelebt und kennt Djougou gut. Wir können bei unserem Gespräch an Themen anknüpfen, mit denen wir unter anderem in den Workshops zum Tanzen und Trommeln von Segun Ola, zu Voodoo-Rhythmen von Serge Ananou und in unserer AG-Zeit bereits in Berührung gekommen sind, und es ist schön, über unsere noch offenen Fragen zur Kultur Benins sprechen zu können.
Uns ist es wichtig, auch mehr über die Entstehung und die Arbeitsweise des Vereins zu erfahren, und Valens Mulindabigwi erklärt uns, wie die Spenden für die Unterstützung der Entwicklungsprojekte in Benin zustande kommen und genutzt werden, um vor allem die Bedingungen im Bereich Bildung an Dorfschulen des Landes zu verbessern. Gemeinsam überlegen wir, was die Benin-AG tun kann, um noch aktiver bei der Verwendung der finanziellen Unterstützung durch den Erlös der Aktion Tagwerk mitzuwirken, wie wir die Zusammenarbeit mit dem Verein noch verstärkt an die Schüler:innen des FEGs heranzutragen können, und träumen von einem nicht mehr nur virtuellen Austausch, sondern einer persönlichen Begegnung mit den Jugendlichen aus Djougou.
Wir freuen uns sehr über die Einladung zu einer der nächsten Vereinssitzungen, um dort diese Ideen weiterzudenken und ganz besonders über die schöne Überraschung, die Valens Mulindabigwi uns mitgebracht hat: Der diesjährige Kalender des Vereins erstrahlt in neuem Design und wir fangen direkt an, durch die bunten Bilder aus verschiedenen Teilen des Landes zu blättern.
Wir danken Valens Mulindabigwi sehr für die Kalender und vor allem für seinen Besuch bei uns, der uns freudig auf die Realisierung unserer Ideen blicken lässt!
Der wunderschöne Kalender kann über Frau Krusenotto bestellt werden: nicola.krusenotto@feg-bonn.de
Es ist Freitag, 15.12.2023, 16:01 Uhr. Wir warten gespannt auf einen aus Zeiten des Distanzunterrichts vertrauten Ton, der die Anfrage neuer Teilnehmenden in der laufenden Videokonferenz ankündigt. „Wer fängt denn an?“, „Welche Frage sollen wir zuerst stellen?“, „Sprechen wir lieber Französisch oder Deutsch?“, „Hoffentlich klappt es diesmal mit der WLAN-Verbindung, dass wir uns gut verstehen und sehen können …“
Die letzten Gespräche zur Vorbereitung werden ein paar Augenblicke später von dem erlösenden Geräusch der Beitrittsanfrage unterbrochen und münden in eine erwartungsvolle Stille, dann ein freudiges „Ahhh!“, als nach mehreren Versuchen nun endlich lächelnde Gesichter auf unseren Bildschirmen erscheinen. Es hat geklappt – wir können uns online live mit Schüler:innen des Collège d’enseignement général 2 in Djougou (Benin) „treffen“, uns endlich unterhalten, einander sehen, uns austauschen und besser kennenlernen.
In den nächsten anderthalb Stunden stellen wir uns gegenseitig vor, sprechen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unseres Alltagslebens, stillen unsere Neugier bezüglich der Fragen, auf die wir niemals über Internetrecherchen Antwort bekommen hätten, die bei dem bisherigen Briefaustausch offengeblieben sind, singen einander Lieder vor und am Ende sogar eins gemeinsam. Vor allem aber entsteht durch die Live-Reaktionen in unseren Gesichtern ein echter Austausch von Emotionen – wir begegnen einander, anstatt nur zu kommunizieren und alle scheinen den Mehrwert dessen zu spüren. Wir freuen uns, dass wir einander besser kennenlernen und am Leben der anderen teilhaben dürfen.
Als wir uns schließlich verabschieden müssen, bleiben ein Gefühl der Dankbarkeit für diese schönen Momente, die wir teilen durften, dafür, dass es nach mehreren Versuchen geklappt hat, die Internetverbindung herzustellen und aufrechtzuerhalten, dass das technische Equipment für eine ausreichende Ton- und Bildqualität gesorgt hat. Und es bleibt die Vorfreude darauf, dass wir uns hoffentlich bald wieder sehen und sprechen können.
Wir sind dem Verein Baobab Benin e. V. und allen Unterstützer:innen der Aktion Tagwerk in den vergangenen Jahren sehr dankbar. Ohne die Vermittlung des Kontaktes unserer Partnerschule in Djougou und die durch Spenden finanzierte technische Ausstattung vor Ort wären die Entstehung der Freundschaft mit den Jugendlichen und diese besondere Art der Begegnung nicht möglich.